Wir arbeiten konsequent nach gängigen Methoden und führen diese sorgfältig aus. Nur mit entsprechender Erfahrung lassen sich die Methoden korrekt durchführen und die entsprechenden Ergebnisse erzielen.
Ein Online-Interview ist eine Methode, die mit Hilfe von computervermittelter Kommunikation (CMC) wie Instant Messaging, E-Mail oder Video durchgeführt wird.
Online-Interviews erfordern andere Stichproben und Methoden, als traditionellen Face-to-Face-Interviews (F2F) üblich sind.
Man unterscheidet dabei zwei Arten von Online-Interviews:
Synchrone Online-Interviews z.B. über Chats in Echtzeit
Asynchrone Online-Interviews z.B. über E-Mail die nicht in Echtzeit durchgeführt werden
Interviews sind besonders nützlich, um die Perspektiven, Motive und Erfahrungen der Teilnehmer zu erfahren. Auch kann man über Interviews die von den Teilnehmern benutzte Sprache (Terminologie) herausfinden.
Online-Fokusgruppen sind im Wesentlichen Gruppen von Befragten (typischerweise acht bis zehn), die ermutigt werden, ein bestimmtes Thema zu diskutieren.
Viele traditionelle Fokusgruppenstudien können problemlos online durchgeführt werden und bieten sogar Vorteile gegenüber der Face-to-Face Fokusgruppen:
Bequemlichkeit: Teilnehmer müssen nicht zu einem bestimmten Ort kommen und können Sich von zuhause oder ihrem Arbeitsplatz aus einwählen.
Zeit- und Kostenersparnis: Die Zeit für An- und Abreise entfallen wodurch die Ausgleichszahlung geringer ausfallen kann.
Geografische Distanz: Online Fokusgruppen können so zusammengestellt werden, das Teilnehmer geografisch weit auseinander liegen können.
Online-Fokusgruppen lassen sich in zwei Haupttypen einteilen:
Chat-basierten Fokusgruppen: Diese Plattformen bieten eine gute Wahl, wenn Einfachheit und Unmittelbarkeit hohe Priorität haben. Die technischen Anforderungen sind relativ niedrig. Die Gesamtzeit, die von den Teilnehmern benötigt wird, beträgt oft 60 bis 90 Minuten oder weniger.
Webcam- und Audio-basierten Fokusgruppen: Echtzeit-Plattformen, auf denen der Moderator und die Teilnehmer online zusammenkommen, um Diskussionen zu führen und Anregungen zu überprüfen, während sie sich gegenseitig sehen und hören. Alle versammeln sich zur gleichen Zeit. Die Sitzungen dauern oft zwischen 1,5 und 2 Stunden, und die Forscher können sehen und hören, was die Teilnehmer sagen.
Eine Online-Umfrage ist eine Reihe strukturierter Fragen, die der Befragte über das Internet beantwortet, in der Regel durch Ausfüllen eines Formulars. Die Daten werden im Anschluss durch einen Usability-Experten ausgewertet.
Vorteile von Online Befragungen sind unter anderem:
Einfaches und schnelles Erreichen der Befragten
Größere geografische Reichweite
Weniger zeitaufwendig als traditionelle Befragungen und dadurch kostengünstiger
Bei remote Usability Tests wird der gesamte Prozess des Usability-Tests online abgewickelt. Man verzichtet darauf, Probanden lokal zu rekrutieren und diese in ein Labor oder das eigene Büro einzuladen. Daher ist das Testen aus der Ferne eine hervorragende Lösung für Projekte, mit begrenztem Budget oder für das Testen von Produkten, deren Benutzer geografisch weit verstreut sind oder die Probanden nicht reisen können.
Der remote Usability Test ähnelt dem „klassischen“ Usability-Test stark, allerdings sind hier Testleiter und Nutzer räumlich voneinander getrennt. Häufig kann mit geringem Aufwand eine Testung von Nutzern zu Hause oder am Arbeitsplatz erfolgen.
Wichtig bei remote Usability Tests ist, dass die technische Ausrüstung gut vorbereitet und für die Teilnehmer einfach zu bedienen ist. Folgende Fragen sollten beantwortet werden die richtigen technischen Lösungen auszuwählen:
Ist ein Screensharing, also das Übertragen des Bildschirms, notwendig?
Sollen Testleiter und Nutzer sich sehen können?
Soll der Bildschirm für Software, die z.B. auf Mobilgeräten wie Smartphones läuft, übertragen werden.
Man unterscheidet folgende Arten von remote Usability Tests:
Moderierte Studien: Moderierte Studien ermöglichen eine Interaktion zwischen Teilnehmer und Moderator, da beide gleichzeitig online sind. Die Moderatoren können Fragen zur Klärung stellen oder sich nach Abschluss der Aufgaben durch zusätzliche Fragen in das Thema vertiefen.
Unmoderierte Studien: Unmoderierte Studien werden vom Teilnehmer allein durchgeführt. Obwohl es keine Echtzeit-Interaktion mit dem Teilnehmer gibt, erlauben einige Tools für Ferntests, vordefinierte Folgefragen in die Studie einzubauen, die nach jeder Aufgabe oder am Ende der Sitzung gezeigt werden können. Die Fragen können auch per E-Mail an die Teilnehmerin geschickt werden, um sie nach Abschluss der Sitzung zu vervollständigen. In beiden Fällen sind die Fragen für alle Benutzer gleich. Es gibt keine Möglichkeit, detaillierte Fragen zu stellen, die sich auf die Aktionen des Benutzers beziehen.
Bewertung des User Interfaces nach Usability Heuristiken durch Usability-Engineering Experten. Bewertungen können zu jedem Entwicklungszeitpunkt mit Design-Konzept-Skizzen, funktionierenden Prototypen oder finalen Produkten durchgeführt werden. Durch Bewertungen eines frühen Prototyps können mögliche Design- oder Gebrauchstauglichkeitsprobleme frühzeitig erkannt werden, ohne die höheren Kosten, die normalerweise mit einem Usability-Test verbunden sind. Heuristische Evaluationen unterscheiden sich von Expert Reviews dadurch, dass sie stärker auf anerkannten Usability Heuristiken basieren, wohingegen Expert Reviews stärker auf die persönliche Erfahrung und Meinung des Experten beruhen. Zudem werden heuristische Evaluationen meist von zwei oder mehr Usability-Experten durchgeführt, die Ihre Ergebnisse in einem gemeinsamen, konsolidierten Bericht zusammenfassen. Als Grundlage für heuristische Evaluationen dient vor allem die ISO 9241 Normenfamilie.
Bei einem Cognitive Walkthrough ermitteln Usability-Experten, was zukünftige Anwender von dem Produkt halten. Dabei gibt es verschiedene Vorgehensweisen:
Ziel ist es festzustellen, ob die Anwender verstehen, was sie für jeden Schritt tun müssen und ob sie verstehen, wann eine korrekte oder inkorrekte Vorgehensweise gewählt wurde.
Cognitive Walkthroughs werden typischerweise mit frühen Prototyopen durchgeführt, um frühzeitig währende der Entwicklung Designmängel zu identifizieren und zu verbessern. Für den Cognitive Walkthrough können Zeichnungen oder Wireframes zur Simulation des User Interface genutzt werden. Gängige Tools für Wireframes sind Moqups, Balsamiq, Mockplus, neben vielen weiteren.
In einem Usability Test werden vorgesehene Nutzer in einer realistischen Benutzungsumgebungen gebeten, eine realitische Aufgabe mit dem Produkt durchzuführen. Usability Experten beobachten den Nutzer bei der Durchführung der Aufgabe und kontrollieren die korrekte Durchführung anhand vorher festgelegter Akzeptanzkriterien. Ziel des Usability Tests ist es Ursachen von Benutzungsfehlern und Benutzungsschwierigkeiten, die auf das User Interface zurückzuführen sind, zu identifizieren und zu beheben. Üblicherweise wird der Testteilnehmer gebeten, seine Handlungen zu kommentieren (laut zu denken) um über die subjektiven Aussagen des Teilnehmers weitere potentielle Benutzungsprobleme identifizieren zu können.
Es empfhielt sich, formative Usability Tests iterativ zu verschieden Zeitpunkten der Entwicklung mit jeweils 1-2 Teilnehmern pro Iteration durchzuführen, sodass insgesamt 4-10 Teilnehmer getestet werden. Das hat den Vorteil gegenüber einmaligen Tests, das früh während der Entwicklung auf die Anforderungen der vorgesehenen Nutzer identifiziert werden können und dass deren Umsetzung in der nächsten Interation getestet werden kann. Bei einmaligem formativen Tests wird je nach komplexität des User Interface die Teilnahme von Test 5 - 15 Nutzern mit ausgereiften Prototypen empfohlen.
Im Gegensatz zu formativen Usability Tests finden summative Usability Test am Ende der Entwicklung mit dem fertigem Produkt statt. Das Ziel des summativen Tests ist der objektive Nachweis, dass das User Interface sicher von den vorgesehenen Anwendern in der vorgesehenen Benutzungsumgebung angewendet werden kann. In summativen tests müssen alle gefährdungsbezogenen Nutzungsszenarien getestet werden. Je nach Risiko, das vom Produkt ausgeht, und je nach Komplexität des User Interface wird die Teilnahme von 5- 25 Nutzern pro Benutzergruppe empfohlen. Die FDA fordert pro Benutzergruppe immer mindestens die Teilnahme von 15 Nutzern. Die Testteilnehmer müssen US-Bürger sein und die Tests müssen in den USA durchgeführt werden.
Einige gefährdungsbezogene Nutzungssszenarien können nicht durch Beobachtung allein bewertet werden, wenn z.B. die Erledigung einer Aufgabe wichtige Kenntnisse des Anwenders zur sicheren und effektivev Verwendung des Produkts vorraussetzt . In Knowledge Task Studies werden Informationen aus der Begleitdokumentation überprüft, so wie sie dem Nutzer typischerweise bei der tatsächlichen Nutzung zur Verfügung stehen. Der Nutzer wird zu den wichtigen Inforamtionen befrgt um zu überprüfen, ob der Nutzer die Informationen wahrgenommen hat, verstanden hat und anwenden kann.
Bei A/B oder Multi-Variant-Tests testen Nutzer zwei oder mehrere Varianten des User Interface oder einzelner User Interface Elemente. Das Ziele dieser Test is das Sammeln objektiver Daten über die Anwendabarkeit der verschiedenen Varianten, um die Vor- und Nachteile einzelner Designs zu bewerten. Die Tests können "between-subjects" (ein Nutzer bekommt jeweils nur eine Variante präsentiert) oder "within-subjects" (ein Nutzer bekommt zwei oder mehrere Varianten präsentiert) durchgeführt werden. Siehe auch Benchmark-Usability-Test.
Beim Benchmarking-Test gibt es zwei Varianten:
Bei der Kontextanalyse befragen oder beobachten Usability-Experten die Anwender in deren natürlichem Nutzungskontext. Dabei definieren Experten als erstes die Benutzergruppen, um anschließend für jede Benutzergruppen Interviewleitfragen zu entwickeln. Durch diese Art der Befragung können Experten die tatsächlichen Bedürfnisse der Benutzer herausfinden, um aus diesen die Systemanforderungen abzuleiten. Dadurch wird der "Design Input" generiert, der zum Erfolg des Produkts beiträgt.
Ähnlich wie bei Einzelinterviews bieten Fokusgruppen eine effektive Technik, um die Wahrnehmungen, Meinungen, Überzeugungen und Einstellungen von Benutzern zu verstehen. Im Gegensatz zu Einzelinterviews werden Fokusgruppen mit mehreren Personen gleichzeitig durchgeführt. Diese bieten den Teilnehmern die Möglichkeit, während der Gruppensitzung Themen miteinander zu diskutieren. Die Sitzungen werden von Usability-Experten (Moderator) geleitet und betreffen in der Regel 4 bis 8 Teilnehmer. Der Moderator ist dafür verantwortlich, den Umfang festzulegen, Diskussionsthemen oder Übungen einzuführen, sicherzustellen, dass alle Teilnehmer angemessen beteiligt sind und die Diskussion an den Studienzielen auszurichten.
Beim Eye Tracking testen Usability-Experten ein Produkt von Interesse mit Benutzern und messen dabei die Fixationen (Punkte, die man genau betrachtet), Sakkaden (schnellen Augenbewegungen) und Regressionen bestehender Blickbewegungen der Benutzer.
Die Durchführung einer Umfrage (z. B. die mit einem Fragebogen) ist eine schnelle und relativ kostengünstige Möglichkeit, Informationen von Personen zu sammeln, die bereits ein bestimmtes Produkt verwenden oder es in Zukunft verwenden könnten. Dabei setzen Usability-Experten hauptsächlich auf Onlineumfragen mittels eines Fragebogens.
Bei stark strukturierten Umfragen müssen die Teilnehmer Fragen beantworten, die eine eingeschränkte Liste möglicher Antworten enthält. Weniger strukturierte Umfragen erlauben es den Teilnehmer, weitreichende Antworten auf offene Fragen zu geben.
Mit der Beobachtung bieten Usability-Experten eine wirkungsvolle Methode, um potentielle gefährdungsbezogene Benutzungsszenarien zu identifizieren. Die Beobachtung vermittelt ein Verständnis für die Verwendung des Produktes in der realen Umgebung. Dabei legen Experten großen Wert darauf, dass sie den Arbeitsablauf oder das natürliche Verhalten nicht beeinträchtigen, was die Ergebnisse verfälschen könnte. Während der Beobachtungen ist es möglich zu untersuchen, wie der Anwender tatsächlich handelt und das Produkt bedient. Durch Beobachtungen ist es möglich, Kenntnisse über Verhaltensweisen zu erlangen, die dem Anwender nicht bewusst sind und daher in einem Interview nicht klar artikuliert werden können.
Die Aufmerksamkeit der Benuzer kann durch zu hohe oder zu geringe Arbeitsbelastung beeinträchtigt werden. Die Arbeitslast kann sich darauf auswirken, wie Benutzer mit dem Produkt interagieren. Beim Workload Assessment bewerten Usability-Experten, ob Anwender unter Stresssituationen effizient, effektiv und zufriedenstellend mit dem Produkt von Interesse arbeiten können.