IT-Projekte werden nicht nur im Gesundheitswesen mit einem der folgenden Ziele gestartet:
- Effektivität und Effizienz erhöhen z.B. von Prozessen oder Systemen
- Gesetzliche Anforderungen erfüllen
- Bestehende Systeme ablösen
- Innovation z.B. in neue Produkte oder Märke tätigen
Gründe für das Scheitern von IT-Projekten
Leider erfüllen IT-Projekte häufig nicht die angestrebten Ziele.
SPIEGEL Online berichtet über eine Studie der Hertie School of Governance, die die größten Flops bei Projekten untersucht hat. Die Spitzenplätze sind:
- Toll-Collect (LKW-Mautsystem): 6,9 Mrd., 1150%
- FISCUS Steuerverwaltungssystem: 4,6 Mrd, Kostensteigerung 1150%
- Schneller Brüter Kalkar: 2,8 Mrd., Kostensteigerung 494%
- Inpol (Polizei-Informationssystem): 119 Mio., Kostensteigerung 491%
- Bischofsresidenz Limburg: 25 Mio., Kostensteigerung 425%
Es fällt auf, dass drei der Top-5 Desaster-Projekte IT-Projekte sind. Weshalb?
Gründe dafür gibt es viele, aber die Standish-Group hat nach der Auswirkung von über 8000 ganz oder teilweise gescheiterten IT-Projekten folgende Schlussfolgerung gezogen:
„The three major reasons that a project will succeed are
- user involvement,
- executive management support, and
- a clear statement of requirements.
There are other success criteria, but with these three elements in place, the chances of success are much greater. Without them, chance of failure increases dramatically.”
IT-Projekte: Die Kosten richtig berechnen
Die meisten Firmen haben unrealistische Erwartungen an die Rentabilität von IT-Projekten. Sie stellen dem erwarteten Nutzen (Einsparungen, zusätzliche Umsätze) nur die Investitionskosten (z.B. Entwicklungskosten) gegenüber, vernachlässigen aber die durch die IT-Projekte verursachten laufenden Kosten wie die für den Betrieb, die Wartung und die Abschreibung.
IT-Projekte: Elemente des Projektauftrags
Ein präziser Auftrag ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für jedes IT-Projekt. Prüfen Sie diese Aufträge anhand der folgenden Punkte:
- Ausgangslage: Die Ausgangs umfasst meist eine Beschreibung der aktuellen Probleme, die durch das Projekt zu lösen sind.
- Ziel: Die Ziele sollten SMART formuliert sein. Bei Ersatzbeschaffungen sind diese klar zu formulieren. Bei Innovations-/Entwicklungsprojekten sind die Ziele schwerer zu bestimmen. Geht es darum, einen bestimmten Umsatz mit dem Produkt zu erzielen? Oder geht es darum, ein Produkt gemäß einer existierenden Spezifikation zu entwickeln?
- Aufgaben: Die Festlegung der Verantwortlichkeiten und Aufgaben müssen die vorgenannte Frage beantworten. Zu Beginn des Projekts können diese Aufgaben nur grob umrissen werden. Der Projektstrukturplan und Projektplan geben einen detaillierteren Überblick.
- Time: Der Zeitpunkt der Fertigstellung sowie ggf. weitere Meilenstein sollten ebenfalls im Auftrag für das IT-Projekt bestimmt sein.
- Budget: Neben Zeit, Qualität (Ziel, Aufgaben) sind die Kosten, d.h. das Budget die dritte Seite des Qualitätsdreiecks.
- Organisation: Weiter muss der Auftrag die Organisation und die Verantwortlichkeiten z.B. von Entwicklungsunternehmen, Dienstleistern, Auftraggebern und deren Kommunikationsregeln regeln.
- Rahmenbedingungen: Zu den Rahmenbedingungen zählen beispielsweise Regularien, die das Produkt oder das Projekt berücksichtigen sollen.
- Unterschrift: Erst die Unterschied macht ein Projekt zu einem offiziellen und unterscheidet es von den U-Boot-Projekten.
IT-Projekte scheitern oft, weil die Zielsetzung zuwenig genau geklärt wurde. Ich denke, das ist der Hauptgrund. Häufig spielen auch mangelnde Organisation und zu wenig Flexibilität eine Rolle. Zu hohe Kosten sind für mich eine Folge der ungenauen Zielsetzung bzw. schlechter Kommunikation.