Als Medizintechnik versteht man eine Untermenge der Medizinprodukte, die auch als Medizingeräte bezeichnet wird. Gleichzeitig bildet die Medizintechnik eine organisatorische Einheit in Krankenhäusern.

Inhalt

Diese Seite verschafft Herstellern und Betreibern von Medizintechnik bzw.  Medizingeräten einen schnellen Überblick über die

  1. Medizintechnik / Medizingeräte selbst,
  2. regulatorischen Anforderungen an die Medizintechnik und
  3. Unterstützung beim Einhalten dieser Anforderungen.

1. Überblick über die Medizintechnik / Medizingeräte

a) Begriffe und Taxonomie

Der Begriff Medizinprodukt stellt den Überbegriff für viele Produktkategorien dar. Man unterscheidet beispielsweise:

  • Aktive und nicht aktive Medizinprodukte: Aktive Medizinprodukte sind solche, die eine Energieversorgung haben, in der Regel in Form eines Netzanschlusses oder einer Batterie bzw. eines Akkus.
  • Medizinprodukte mit und ohne Messfunktion: Auch bei Produkten mit Messfunktion müssen die Hersteller bei der Konformitätsbewertung eine Benannte Stelle einbeziehen.

Unter Medizingeräten versteht man meist „physische“ programmierbare elektrische medizinische Systeme (PEMS), also aktive Medizinprodukte. Standalone-Software wird nicht als Medizingerät klassifiziert.

Venn-Diagramm zeigt die Taxonomie von Medizinprodukten, Medizingeräten bzw. Medizintechnik

Abb. 1: In der Taxonomie der Medizinprodukte entsprechen die Medizingeräte physischen aktiven Medizinprodukten, insbesondere programmierbare elektrische medizinische Systeme (PEMS).

Der Begriff Medizintechnik wird manchmal synonym mit dem Begriff Medizingeräte genutzt. Manchmal meint man damit die Abteilung im Krankenhaus, die für die Medizingeräte zuständig ist.

Häufig gibt es Probleme mit der Zuordnung klinischer Informationssysteme. Diese sind oft Medizinprodukte, zählen aber nicht zur klassischen Medizintechnik.

b) Bedeutung der Medizintechnik

Die Medizintechnik ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Aktuelle Zahlen liefert beispielsweise BVMed.

Ein Fachartikel beleuchtet die Trends in der Medizintechnik. Zu diesen zählen Entwicklung und Einsatz von autonomen Systemen und Closed-Loop-Systemen.

2. Regulatorische Anforderungen an Medizingeräte

a) Anforderungen an die Hersteller

Da Medizingeräte eine Teilmenge der Medizinprodukte sind, gelten alle regulatorischen Anforderungen an Medizinprodukte auch für die Medizingeräte.

Weiterführende Informationen

Die Seite Regulatory Affairs listet alle Gesetze, Normen, Verordnungen und Leitlinien auf. In Europa sind besonders die MDR und das MPDG zu beachten.

Neben den grundlegenden Sicherheits- und Leistungsanforderungen sollten die Hersteller die Anforderungen an medizinisch-elektrische Geräte und die IEC 60601-Familie beachten. Dazu zählen neben den Anforderungen an die elektrische Sicherheit auch Anforderungen an die Interoperabilität, die wesentlichen Leistungsmerkmale und die funktionale Sicherheit.

b) Anforderungen an die Betreiber

Die Betreiber von Medizingeräten bzw. Medizintechnik unterliegen ebenfalls  gesetzlichen Anforderungen.

Eine Übersicht enthält der Schlagwortbeitrag zu den Krankenhäusern, Laboren und anderen Betreibern. Dieser verweist auf die Vorgaben zur Installation, Wartung und Außerbetriebnahme von Medizinprodukten. Er geht auch auf bestimmte Produkttypen ein, z. B. Kombinationen von Medizinprodukten, Produkte mit Mehrfachsteckdosen und Medizinprodukte-PCs.

Unterstützung

Haben Sie noch Fragen zur Entwicklung oder zum Betrieb von Medizingeräten? Qualifizierte und zudem kostenlose Antworten erhalten Sie im Micro-Consulting.

Melden Sie sich gleich, wenn Sie Unterstützung wünschen, um Ihre Medizingeräte schnell und sicher zu entwickeln und zuzulassen.


Recycling und Entsorgung von Medizinprodukten: Wie Sie sich mit Müll einen Marktvorteil verschaffen

Das Recycling und die Entsorgung von Medizinprodukten überlassen viele Hersteller den Betreibern, z.B. den Krankenhäusern. Dabei bietet diese letzte Phase des Produktlebenszyklus den Herstellern neue Möglichkeiten: von der Differenzierung über Kosteneinsparungen bis hin zu neuen Geschäftsmodellen. An neuen Konzepten sind auch die Krankenhäuser interessiert, die durch die anhaltende Pandemie ökonomisch unter Druck stehen und zudem…

Weiterlesen

Mehrfachsteckdosen bei Medizinprodukten

Dass Mehrfachsteckdosen auch bei Medizinprodukten in der täglichen Praxis benötigt werden, liegt auf der Hand. Doch welche regulatorischen Konsequenzen sich ergeben, wenn man Mehrfachsteckdosen verwendet, ist vielen nicht klar. Dieser Artikel verschafft Ihnen den notwendigen Überblick darüber, welche Risiken dadurch entstehen, wie Sie diese Risiken identifizieren, analysieren und vermeiden können, welche regulatorischen Anforderungen Sie dabei…

Weiterlesen
Sicherer Zustand

Sicherer Zustand

Ein sicherer Zustand wird von der IEC 60601-1 als eine mögliche Maßnahme gefordert. Was ein sicherer Zustand ist, definiert die Norm allerdings nicht. Was ist also ein sicherer Zustand? Antworten auf diese Frage und Tipps, wie Sie einen sicheren Zustand Ihres Medizinprodukts erreichen, finden Sie in diesem Artikel.

Weiterlesen